Typische Maßnahmen eines Evaluierungsprojekts

Welche Maßnahmen sind zu erwarten? Auf welche Zusatzkosten müssen wir uns einstellen? Eine Frage, die den meisten unserer Kunden bei der Planung eines Projekts zur Evaluierung der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz unter den Fingernägeln brennt.

Natürlich wäre es unseriös, diese Frage pauschal zu beantworten. Jedes vom Institut zur Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz (IEPB) betreute Projekt ist individuell. Je nachdem, welche konkrete Belastung an einem Arbeitsplatz identifiziert wird, wird versucht, eine für exakt diese Belastung passende Schutzmaßnahme zu definieren. Trotzdem wollen wir versuchen, in diesem Blogbeitrag ein paar Beispiele für Maßnahmen zu nennen.

Konkret diskutiert die Projektgruppe, bestehend aus Vertreter:innen des Managements, der Belegschaft sowie Sicherheitsvertrauenspersonen (SVP), Sicherheitsfachkräften (SFK) und Arbeitsmediziner:innen und moderiert von erfahrenen IEPB-Arbeitspsycholog:innen, Lösungsvorschläge für die identifizierten Belastungen. Diese werden im Laufe des Projekts meistens direkt von den Mitarbeiter:innen vorgeschlagen, natürlich werden aber auch Lösungsideen diskutiert, die von Seiten des Managements oder von Seiten der hinzugezogenen IEPB-Expert:innen stammen. 

Wichtig dabei: Nur jene Vorschläge, die umsetzbar und treffsicher sind, werden auch als Maßnahmen beschlossen und in weiterer Folge umgesetzt.

Was sind das nun üblicherweise für Maßnahmen?

Unsere IEPB-Expert:innen achten in jedem von uns betreuten Projekt darauf, dass die beschlossenen Maßnahmen:

  1. der SMART Regel entsprechen. Alle mit IEPB beschlossenen Maßnahmen sind spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert. Das klingt einfach, ist aber in der Praxis nicht immer leicht zu definieren. Die Maßnahme, etwa ein unternehmenseigenes Wissensmanagement aufzubauen, klingt erstmal toll und sinnvoll! Die Attraktivität für Management und Belegschaft ist hier augenscheinlich. Ohne weitere Konkretisierungsschritte ist diese Maßnahme jedoch zum Scheitern verurteilt. Warum? Es wurde noch nicht definiert, WER für die Umsetzung verantwortlich ist, WAS konkret an Wissen gesammelt und WEM es zugänglich gemacht werden soll, WIE die Belegschaft darauf zugreifen kann und WANN das System funktionstüchtig sein soll? Nur wenn all diese Fragen beantwortet sind, ist aber eine erfolgreiche Maßnahmenumsetzung garantiert!

  2. nachhaltig wirken. IEPB priorisiert verhältnisbezogene Maßnahmen. Diese sind meist kostengünstig oder kostenlos (darunter fällt etwa im Bereich des Informationsflusses die Umstellung der Kommunikationswege oder eine genaue Definition des Jobprofils inklusive der Definition von Schnittstellen). Verhältnisbezogene Maßnahmen garantieren, dass Belastungen auch bei z.B. starker Fluktuation der Belegschaft erfolgreich bekämpft werden. Verhaltensbezogene Maßnahmen – etwa Trainings der Mitarbeiter:innen zu Themen wie Resilienz oder Zeitmanagement) sind meist kostenintensiver und weniger nachhaltig. Bei IEPB-Projekten ergänzen sie daher den Maßnahmenmix, und das nur dann, wenn verhältnisbezogene Maßnahmen nicht möglich oder nicht ausreichend wirksam sind. Daher kostet die Mehrzahl der im Rahmen unserer Evaluierungen beschlossenen Maßnahmen nur eines: guten Willen zur Umsetzung.
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