Das Vergleichen der Ergebnisse des eigenen Unternehmens aus Evaluierungsprojekten mit aussagekräftigen Branchen-Benchmarks bietet viele Vorteile, insbesondere aus arbeitspsychologischer und betriebsstrategischer Perspektive. IEPB hat deshalb die innovative VISO-Typologie zum Benchmark-Vergleich entwickelt. So kann man nicht nur die eigenen Ergebnisse besser einordnen und etwaigen Handlungsbedarf früh erkennen. VISO-Benchmarks liefern vor allem auch Argumentationshilfen für die interne und externe Kommunikation. Zum Beispiel bei Freigabe von Mitteln für Investitionsvorhaben in moderne Arbeitsmittel oder im Employer-Branding.
Der übliche „Äpfel und Birnen“-Vergleich
Fragebogenergebnisse bei Evaluierungsprojekten sind in der Regel sehr aussagekräftig. Insbesondere auch deshalb, weil man – um dem Gesetze Genüge zu tun – Tätigkeits- und Arbeitsplatztypen gruppiert und getrennt analysiert. Hier müssen gewisse Regeln eingehalten werden. Diese gewährleisten dann aber, dass genau die Belastungsschwerpunkte gemessen werden, die an den jeweiligen Arbeitsplätzen vorliegen (wissenschaftlich validierte Verfahren, wie etwa unser VISO-Fragebogenverfahren, vorausgesetzt).
Will man nun beispielsweise diese Ergebnisse mit Werten eines Branchenunternehmens vergleichen, stößt man sehr schnell auf ein Problem: Die Tätigkeitsgruppen der Unternehmen sind nicht vergleichbar! Nur geringfügig unterschiedliche Jobdescriptions oder anders gestaltete Berichtspflichten führen nämlich zu bereits sehr unterschiedlichen Gruppierungen – das Ergebnis: Ein Interpretationsalbtraum für Datenanalysten.
In der Praxis hilft man sich häufig so, dass zum Vergleichen ein unternehmerisches Gesamtergebnis gebildet wird. Dieses wird dann einem Branchen-Gesamtergebnis gegenübergestellt. Aufmerksame Leser:innen werden es bereits vermuten, Datenanalysten sind aus ihrem Albtraum noch nicht erwacht. Bei dieser Vorgehensweise werden nämlich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aussagekräftige Ergebnisse zu einem Einheitsbrei „ausgemittelt“.
Ein Beispiel
Zur Veranschaulichung: Vergleicht man bei einem stahlproduzierenden Unternehmen die Temperatur der Arbeitsumgebung, werden bei den Arbeiter:innen am Hochofen vermutlich erheblich höhere Werte gemessen als bei den Angestellten in den klimatisierten Büros der HR-Abteilung. Was passiert aber nun, wenn man ein Temperatur-Gesamtergebnis dieses Stahlkonzerns errechnen und es mit einem Branchen-Gesamtergebnis vergleichen will?
Diese Interpretation wird spannend! Sind die eigenen Werte besser als der Benchmark, ist man geneigt zu glauben, dass die eigenen Mitarbeiter:innen am Hochofen bessere Arbeitsbedingungen (also eine geringere Temperaturbelastung) vorfinden als bei der Konkurrenz – denn schließlich war genau das ja die Fragestellung. Das ist doch gut, oder?
Nun, so gut ist es eventuell gar nicht. Was man nämlich eigentlich misst, ist die Anzahl der Mitarbeiter:innen am Hochofen im Verhältnis zur Anzahl der Mitarbeiter:innen in klimatisierten Büros. Eine „Arbeiter/Angestelltenquote“ sozusagen. Ein niedriger Wert bedeutet also eher, dass man sich als Unternehmen mehr Büroangestellte leistet als der Mitbewerb. Das mag zwar auch interessant sein, wird betriebsstrategisch aber sicherlich ganz andere Handlungen nach sich ziehen als die ursprüngliche Interpretation.
Die innovative VISO-Typologie
IEPB hat in langjähriger Forschungsarbeit eine eigene VISO-Typologie entwickelt. Diese Typologie erlaubt, anhand harter Kriterien und unabhängig von der individuellen Gruppierung und Benennung von Tätigkeiten in verschiedenen Unternehmen Tätigkeitstypen miteinander zu vergleichen. Die VISO-Typologie vergleicht also tatsächlich nur Büroangestellte untereinander, Außendienstmitarbeiter:innen untereinander oder Produktionsarbeiter:innen untereinander etc. Die richtige Interpretation der Benchmark-Ergebnisse wird also kinderleicht!
Neben VISO-Branchen-Benchmarks auch VISO-Job-Benchmarks
Will man – um beim Beispiel zu bleiben – wissen, wie die Arbeitsbedingungen der Hochofenarbeiter:innen im Stahlkonzern im Vergleich aussehen, kann man anhand der Typologie die Ergebnisse der eigenen Mitarbeiter:innen mit den Ergebnissen des selben Mitarbeiter:innen-Typs der Branche vergleichen. Mit der VISO-Typologie weiß man wirklich, wo die Temperaturbelastung geringer ist!
Es wird aber noch besser: Unsere Typologie erlaubt auch, auf die Besonderheiten des dynamischen Arbeitsmarktes einzugehen! Unternehmen stehen heute bei der Anwerbung (und Bindung) von Facharbeiter:innen ja nicht mehr nur mit dem Branchen-Mitbewerb in Konkurrenz. Potenzielle Arbeitnehmer:innen haben heute selbstverständlich auch branchenübergreifend die freie Wahl – es ist also interessant zu erfahren, wie die Jobbedingungen potenzieller Mitarbeiter:innen auch dort aussehen. Mit den VISO-Job-Benchmarks geht auch das!
Mit der VISO-Typologie ist es erstmals möglich, die Arbeitsbedingungen branchenintern wie auch branchenübergreifend mit Benchmarks ähnlicher Jobs zu vergleichen. Gerade also für HR-Verantwortliche, die die eigenen Evaluierungsergebnisse korrekt einordnen wollen, ist der VISO-Branchen- und Job-Benchmarkvergleich ein enormer Gewinn!
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