Wird ein Betrieb vom Arbeitsinspektor aufgefordert, auch dem psychischen Arbeitsschutz nachzukommen, herrscht meist viel Unsicherheit bezüglich der konkreten Durchführung und der anfallenden Kosten. IEPB hat jahrelange Erfahrung in der professionellen Konzeption und Durchführung von Projekten zur Evaluierung psychischer Arbeitsbelastungen. Projekt- und Erhebungsdesigns werden auf die individuelle Situation des Unternehmens zugeschnitten, was eine pauschale Aussage über den Ablauf leider nicht zulässt.
Um Ihnen trotzdem zumindest einen ungefähren Einblick in unsere Arbeit zu geben, wird bei den untenstehenden aktuellen Best-Practice Projekten jeweils der grobe Projektablauf skizziert.
Internationaler Konzern im Kommunikationsbereich
(Vollständige Evaluierung & Evaluation der Maßnahmenumsetzung; ca. 7000 Beschäftigte, österreichweit)
Nach Gewinn der Ausschreibung startete die Detailplanung des Evaluierungsprojekts nach Vorgaben des Konzerns und die Zusammensetzung der Steuerungsgruppen. Als erster Projektschritt zur Datenerhebung wurde ein mehrsprachiges VISO-Screening durchgeführt, um erste Belastungsschwerpunkte zu identifizieren. In einem zweiten Schritt zur Belastungskonkretisierung wurden Präsenz-, VISO-Groups Online-Gruppeninterviews sowie VISO-Talk-Einzelinterviews durchgeführt.
IEPB bereitete die Detailergebnisse auf und präsentierte diese vor unterschiedlichen Gremien und Hierarchie-Ebenen. Im Anschluss koordinierte IEPB die Steuerungsgruppen der jeweiligen Konzernteile, um geeignete Schutzmaßnahmen zu definieren und zu beschließen.
Um eine erfolgreiche Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen sicherzustellen, begleitete IEPB daraufhin den Prozess der Maßnahmenumsetzung in einem umfassenden Evaluations-Projekt.
High-Tech Spin-Off einer österreichischen Universität
(Vollständige Evaluierung; ca. 100 Beschäftigte, Steiermark)

Ein High-Tech Spin-Off einer österreichischen Universität mit rund 100 Beschäftigten stand vor der Herausforderung, die gesetzlich vorgeschriebene Evaluierung der psychischen Arbeitsbelastungen durchzuführen. Interne Versuche scheiterten, weshalb sich die Geschäftsleitung an IEPB wandte, um eine externe Vergabe zu besprechen.
Gemeinsam mit der Geschäftsführung entwickelten wir ein umfassendes Projektdesign. Nach dessen Abstimmung wurde ein Projektteam gebildet, bestehend aus Vertretern der Geschäftsführung, der Belegschaft, der Personalabteilung und einem IEPB-Arbeitspsychologen.
Zunächst führten wir ein zweisprachiges VISO-Screening (Deutsch und Englisch) durch, um erste Belastungsschwerpunkte zu identifizieren. In den Tätigkeitsgruppen, in denen sich diese Schwerpunkte zeigten, folgten repräsentative Einzelinterviews in englischer Sprache. Diese dienten dazu, psychische Fehlbelastungen genauer zu konkretisieren und geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
Als Hauptbelastungsfaktoren kristallisierten sich der Informationsfluss und eine zu hohe Arbeitsmenge (verbunden mit fehlenden Delegationsmöglichkeiten) heraus. Diese und weitere Ergebnisse wurden im Projektteam ausführlich diskutiert und darauf aufbauend konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beschlossen.
Österreichniederlassung eines internationalen Konzerns
(Vollständige Online-Evaluierung; ca. 30 Beschäftigte, Wien)
Das Unternehmen wurde seitens des Arbeitsinspektorats angewiesen, die gesetzlich vorgeschriebene Evaluierung der psychischen Arbeitsbelastungen durchzuführen. Daraufhin traten die Entscheidungsträger an IEPB heran, um das Projekt extern durchführen zu lassen.
IEPB entwickelte ein vollständiges Projektdesign und stellte gemeinsam mit der Geschäftsführung ein Projektteam (Vertreter der Geschäftsführung, Mitarbeitervertreter, HR-Vertreter und IEPB-Arbeitspsychologe) zusammen. Erster Projektschritt war die Durchführung eines VISO-Screenings zur Identifikation der Belastungsschwerpunkte. Es konnten zwei Tätigkeitsgruppen mit solchen Schwerpunkten identifiziert werden, woraufhin – auch „coronabedingt“ – zur Konkretisierung der psychischen Fehlbelastungen bzw. zur Entwicklung von geeigneten Schutzmaßnahmen eine repräsentative Anzahl von Online-Interviews durchgeführt wurde.
Als Hauptbelastung konnten fehlendes Zusammengehörigkeitsgefühl sowie fehlender Informationsfluss ausgemacht werden. Diese und weitere Ergebnisse wurden in der Projektgruppe besprochen und daraufhin passende Maßnahmen beschlossen.

Unternehmen im Sozialbereich
(Vollständige Evaluierung; ca. 800 Beschäftigte; Niederösterreich)

IEPB wurde beauftragt, ein Evaluierungsprojekt zur Erhebung und Reduzierung psychischer Arbeitsbelastungen zu konzipieren und zu leiten, das Arbeitsplätze mit unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen an mehreren Standorten in Österreich berücksichtigt.
IEPB schlug vor, die Projektgruppe mit Entscheidungsbefugnis so zu besetzen, dass alle Organisationseinheiten vertreten sind. Zur Priorisierung der Belastungsreduzierung wurde eine Screeningphase mittels VISO Online-Fragebogenerhebung durchgeführt.
Auf Basis dieser Ergebnisse rangreihte die Projektgruppe die Schwere der Belastungen und beschloss, mehrere IEPB-Workshops an unterschiedlichen Standorten durchführen zu lassen.
Die Ergebnisse und vielfältigen Maßnahmenvorschläge der Workshops wurden der Projektgruppe präsentiert. Anschließend wurden gemäß ASchG mehrere kurz- und mittelfristig wirksame Maßnahmen in den Bereichen Wissensmanagement und Weiterbildung, aber auch Maßnahmen zur Vernetzung unter Kollegen und Kolleginnen beschlossen und im Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument festgehalten.
Forschungseinrichtung für High-Tech Werkstoffe
(Teil-Evaluierung; ca. 160 Beschäftigte, Steiermark)
IEPB wurde gebeten, das Onlinescreening im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Evaluierung psychischer Arbeitsbelastungen zu übernehmen. Dieses Vorgehen ermöglicht größtmöglichen Datenschutz für Mitarbeiter, da das Unternehmen nur anonymisiert ausgewertete Daten erhält. Ein Rückschluss auf Antworten einzelner Personen ist so weder inhaltlich noch technisch möglich.
Datenerhebung mittels Onlinefragebogen (sichere, verschlüsselte Datenübertragung) sowie detaillierte Datenauswertung des wissenschaftlichen Verfahrens (Wahrung aller Anonymitätsgrenzen; Zusammenfassung und Vereinheitlichung von individuellen Wortmeldungen) wurden gänzlich von IEPB übernommen. Dem betriebsinternen Projektteam wurden die Daten anschließend in einer ausführlichen Ergebnisbesprechung vorgestellt und übergeben.
Es wurden außerdem Empfehlungen zum weiteren Vorgehen bei der gesetzlich verpflichtenden Konkretisierung der identifizierten Belastungsschwerpunkte gegeben.

Betrieb zum Handel und Wartung von Fahrzeugen
(Vollständige Evaluierung; ca. 25 Mitarbeiter, Vorarlberg)

Der Geschäftsführer beauftragte IEPB, die gesetzlich vorgeschriebene Evaluierung der psychischen Arbeitsbelastungen durchzuführen. Das Projekt sollte zügig umgesetzt und betriebsinterne Abläufe so wenig wie möglich gestört werden.
Seitens IEPB wurde ein vollständiges Projektdesign entwickelt und vereinbart, das Evaluierungsprojekt unter externer Leitung durch IEPB umzusetzen. Hierfür wurde ein Workshop mit repräsentativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Konkretisierung der psychischen Fehlbelastungen bzw. zur Entwicklung von geeigneten Schutzmaßnahmen abgehalten. Abschließend wurden vom Projektteam mit Entscheidungsbefugnis (Vertreter der Geschäftsführung, Mitarbeitervertreter und IEPB-Arbeitspsychologe) Maßnahmen beschlossen, die von IEPB gemäß den gesetzlichen Bestimmungen dokumentiert wurden.
Als Hauptbelastung konnte die intransparente Organisationsstruktur herausgearbeitet werden. Als geeignete Maßnahme wurde u.a. beschlossen, einen bereits laufenden Umstrukturierungsprozess zu evaluieren und nachzujustieren.